Diagnose stellen ist nicht einfach und braucht viel Erfahrung. „Man kann sofort sehen, wenn etwas nicht stimmt, aber was geschehen muss, damit es stimmt, ist so subtil und komplex, dass es sich kaum erklären lässt. Deshalb ist eine rein strategische, analytische Herangehensweise nicht ausreichend. Intuition ist ein viel feineres Instrument und geht viel weiter als die Analyse. Natürlich kann Intuition allein auch sehr gefährlich sein. Sobald man sich dem Rätsel Mensch annähert, wird man mit der Notwendigkeit der Intuition und des Denkens konfrontiert. Beide sind unerlässlich.“
Im Werkzeugkoffer für die Diagnose befinden sich vor allem Werkzeuge der Sinneswahrnehmung, nämlich Augen, Ohren, Hände, Nase und Werkzeuge des Geistes, wie das Befragen. Dabei gehe ich vom Grossen ins Kleine. Wie ist der erste Eindruck? Wie ist der Mensch angezogen? Wie geht, steht, setzt er sich hin? Wie ist seine Körpersprache? Wie klingt die Stimme, wie spricht er? Wie liegt der Mensch auf der Matte? Was sticht ins Auge? Wie ist die Verteilung der Körperform und Körperfestigkeit?
Wo wirkt der Mensch stärker und schwächer? Schließlich bleiben noch die Diagnosezonen im Hara und am Rücken, und die Druckempfindlichkeit von Meridianen und Tsubos. Aufgrund des Bildes, das ich mir gemacht habe, stelle ich dem Shiatsu Partner drei relevante Fragen. Diese überprüfe ich immer wieder am Konkreten, im Körper. Langsam erkenne ich eine Behandlungsstrategie, für die ich eine Überschrift suche. Es ist ein ständiges Hin und Her zwischen Detail und Ganzem.